Und wieder ein Salzstangenspender…

…ist mir bei der Treibjagd auf dem Flohmarkt in die Hände gefallen. Es handelt sich um ein recht ungewöhnliches Exemplar und ich habe es für einen wirklich sehr humanen Preis erstanden. Für gewöhnlich stehe ich bei der Nennung einer Summe meist kurz vor dem Herzinfarkt. Aber der Anbieter diese Prachtstücks nannte eine Zahl, bei der ich sogar ein richtig schlechtes Gewissen gehabt hätte, wenn ich auch noch darum gefeilscht hätte. Also bedanke ich mich und freue mich, meiner Salzstangenspender-Sammlung ein weiteres wundervolles Exponat hinzufügen zu können.

Salzstangenspender, etwa 1958/59; Foto: A. Ohlmeyer

Salzstangenspender, etwa 1958/59; Foto: A. Ohlmeyer

Es gibt, wie man sieht, unwahrscheinlich viele Variationen ein und desselben Themas. Charakteristisch aber scheint für alle die Verwendung des goldfarbigen 2-3 mm starken Drahtes zu sein. Sie werden so geformt, dass eine Halterung entsteht, in der ein, meist farbiges, Gläschen zur Aufnahme der Salzstangen eingesetzt werden kann. Auch die Verwendung von Lochblechen habe ich schon in der ein oder anderen Form gesehen. Allerdings ist dieses Exemplar hier das Erste, bei dem der Behälter für die Salzstangen…

Salzstangenspender, etwa 1958/59; Foto: A. Ohlmeyer

Salzstangenspender, etwa 1958/59; Foto: A. Ohlmeyer

aus eben diesem Lochblech entstanden ist – in Form einer Eistüte. Darüber befindet sich ein Bügelchen aus dem goldenen Draht, an dem man das Accessoir herumtragen kann. Das Jahr verspricht angesichts eines solchen Fundes noch recht spannend zu werden.

Salzstangenspender, etwa 1958/59; Foto: A. Ohlmeyer

Salzstangenspender, etwa 1958/59; Foto: A. Ohlmeyer

Es gibt in meinen Augen nur sehr wenige Dinge, die so in die Zeit des Wirtschaftswunders passen und diese Zeit so treffend charakterisieren, wie das ein Salzstangenspender tut. Außer vielleicht die Wandmasken von Cortendorf, oder die Wandvasen, die man sich früher an die Wände zu hängen pflegte. Auch die kenne ich noch aus meiner Kindheit. Allerdings habe ich noch nie ein solches Väschen gesehen, in das jemand eine Blume hineingesteckt hätte. Warum auch immer.Ich hoffe, Euch gefällt mein Salzstangenspender genauso gut wie mir. Wenn nicht, macht es auch nichts. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, pflegt meine Mutter immer zu sagen und dem ist nichts hinzu zu fügen.