Wer erfand die Currywurst?

Die Currywurst wurde in Deutschland erfunden! In Berlin! In einem Imbiss an der Ecke Kantstraße/Kaiser-Friedrich-Straße und zwar von der guten Herta Heuwer! So sagt man! Es war der 4. September des Jahres 1949, als die Currywurst das Licht der Welt erblickte und ihren Siegeszug rund um die Welt, zumindest aber durch Deutschland, antrat. So steht es jedenfalls auf einer Gedenktafel, die man zu Ehren Herta Heuwers im Jahre 2003 am einstigen Standort ihrer Imbissbude angebracht hat. Aber so ganz genau weiss man es natürlich nicht. Denn die Ehre, des Deutschen liebstes Fastfood erfunden und damit die Adipositas und die Herzverfettung gesellschaftsfähig gemacht zu haben, würden gern auch andere für sich in Anspruch nehmen. Zum Beispiel in Hamburg. Aber das spielt letztendlich überhaupt keine Rolle. Der Herzinfarkt in der Pappschale ist auch heute noch en vogue.

Currywurst war besonders in der Zeit des Wirtschaftswunders ein sehr beliebter Snack für zwischendurch, ersetzte aber auch eine ganze Mahlzeit, wenn es sein musste. Fastfood auf deutsch also, denn die Würste, aus denen man die Currywurst “zauberte” bestanden zu einem großen Teil aus nichts anderem als Fett. Dazu die Sauce, angereichert mit Currypulver aus was auch immer und fertig ist die ungesunde Schnellfressmahlzeit für wenig Geld! Dazu ein altes, weiches Brötchen, mehr war nicht nötig, um den einfachen Deutschen glücklich und halbwegs satt zu machen. Dazu ein kleines Bierchen aus der Pulle, Herz, was willst Du mehr?

Die Imbissbuden schossen damals wie Pilze aus dem Boden und überall konnte man, regional ein wenig variierend, die obligatorische Currywurst kaufen. Heute findet man nur noch wenige Wurstbuden, am ehesten noch auf der Mess´, der Kerwe, oder dem Rummelplatz. In den Innenstädten wurde die Currywurst in einem brutalen Verdrängungswettbewerb vom Döner verdrängt! Wo früher kleine Eckkneipen waren, gibt es heute Dönerläden. Und ich habe nichts gegen Döner. Nur nicht überall und jeden Tag. Wo früher Currywurst zu haben war, als kulinarischer Höhepunkt, gibt es jetzt Döner im Fladenbrot oder als Yufka. Den edlen Duft einer in die Fritteuse geschmissenen Currywurst und der dazugehörenden Ingredienzien, wie Ketchup und Currypulver, findet man heutzutage nur noch äußerst selten. Mit einer Ausnahme – seit einigen Jahren gibt es Currywurstbuden, an denen man sich mit extrem scharfen Saucen profilieren kann. Vorausgesetzt, man hat jemanden dabei, der den Defibrilator bedienen kann, wenn es einem die Luft abgedreht hat. Und so muss ich mich immer mal wieder fragen:”Wo ist nur die Zeit geblieben?” Aber eine Antwort darauf, die hab ich bis heute nicht gefunden…

weiterführende Links: